Bakelit. Erstarrte Harze. Über lange Jahre hinweg existierten Porzellan und Bakelit einträchtig nebeneinander, und die Entscheidung für eine Schalterfarbe kam der Entscheidung entweder für das weiße Porzellan oder aber für das im Bereich elektrotechnischer Anwendungen fast ausnahmslos schwarze Bakelit gleich. Wir haben uns nach der erfolgreichen Entwicklung des Porzellan-Schaltersystems daran gemacht, dieses einträchtige Nebeneinander wieder herzustellen. Zusammen mit dem westfälischen Hersteller elektrotechnischer Schaltungen für industrielle Anwendungen, der bereits bei unserem Porzellan- Schaltersystem mit von der Partie ist, haben wir die verlorengegangenen Formen und Werkzeuge neu anfertigen lassen und Kunststoffverarbeiter gefunden, die das fachgerechte Verarbeiten von Bakelit noch beherrschen — was nicht selbstverständlich ist. Das Ergebnis ist dieses Schaltersystem in Bakelit: Es ist sowohl funktionell überlegen (aufgrund des schaltertechnischen Innenlebens) als auch ästhetisch, und dies gleich dreifach: optisch, haptisch und akustisch (der Drehschalter beantwortet jede Betätigung mit einem satt schnalzenden "Klack" Zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts wurden drei hinsichtlich der Haupteigenschaften, der Löslichkeit und der Härte verschiedene Werkstoffe aus demselben Grundmaterial entwickelt, nämlich die unter dem Namen Bakelite bekanntgewordenen Phenol-Formaldehyd-Harze. Das zunächst feste und spröde Material wird unter Einwirkung von Druck und Hitze zu einer homogenen, zusammenhängenden Masse, die nicht schmilzt, gegen viele Substanzen unempfindlich ist und hervorragende Isoliereigenschaften hat. Das Druck-Hitze-Verfahren zu dieser geheimnisvollen Umwandlung wurde 1908 patentiert. Bakelit verändert sich bei Temperaturen bis etwa 300° C überhaupt nicht; darüber zersetzt es sich unter fortschreitender Verkohlung. Hergestellt wird es aus Formaldehyd und Phenol. Da es unter Lichteinwirkung nachdunkelt, bleichen die aus Bakelit hergestellten Gegenstände nicht aus. Das Material läßt sich außerdem mit den verschiedensten Zuschlagstoffen "füllen", sofern beabsichtigt ist, deren Eigenschaften zu nutzen oder eine höhere Festigkeit des Endprodukts zu erzielen. Das synthetische Kunstharz Bakelit erwies sich als idealer Werkstoff für elektrotechnische Anwendungen: Als früher Kunststoff wies es eine bis dato nicht erreichte Festigkeit auf, und seine Temperaturbeständigkeit und Isolierfähigkeit waren enorm. Bis in die sechziger Jahre war das Material noch bei Lichtschaltern und Steckdosen üblich; dann wurde auch Bakelit durch billigere Kunststoffe ersetzt und verschwand während der Verbreitung der Thermoplaste als Schaltermaterial vom Markt. Mit letzteren ist Bakelit aber nicht zu vergleichen: Das Material ist ungleich schwerer und wirkt haptisch wie optisch weitaus vorteilhafter, was auch fertigungstechnische Gründe hat. Es kann nicht im Spritzgußverfahren verarbeitet werden, sondern nur im aufwendigen "Matrizenverfahren", bei dem die Rohmasse direkt in der heißen Form gepreßt wird. Materialhinweis Bakelit. Als Leo H. Baekeland 1908 das Patent für die Herstellung des ersten vollsynthetischen Kunststoffes anmeldete, hatte er die Nöte der Elektroindustrie vor Augen, die dringend einen Ersatzstoff für den teuren Schellack benötigte. Sein "Bakelit", der erste duroplastische Vollkunststoff, schuf die Möglichkeit, unter Verwendung von Preßformen Gebrauchsartikel in hoher Stückzahl relativ preiswert herzustellen. Der neue Werkstoff beflügelte die Gestalter: Griffe und Schalter wurden aus Bakelit gemacht, später dann Radios, Telephonapparate und selbst Schreibmaschinen. Bakelit ist ein eingetragenes Warenzeichen der Hexion Specialty Chemicals AG. Die Abdeckungen: einfach, zweifach und dreifach. Die Schalter und Steckdosen werden ohne äußere Abdeckung geliefert. Als Abdeckungen stehen runde und quadratische Einzelabdeckungen sowie eckige Doppel- und Dreifachabdeckungen zur Verfügung. Doppel und Dreifachabdeckungen entsprechen den Normabständen und können bei bestehenden Installationen problemlos verwendet werden. Sie können alle Schalter und Steckdosen des Bakelit-Schaltersystems mit diesen Abdeckungen kombinieren. Lediglich die Antennen- und Telephonsteckdosen stellen eine Ausnahme dar. Sie werden mit eigens angefertigten Einzelabdeckungen geliefert, die aus einem einzigen Stück bestehen und nicht mit den anderen Abdeckungen kombiniert werden können. Das Bakelit-Schalterprogramm paßt in alle handelsüblichen Unterputzdosen.
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